Guillaume Bruère ist Maler, Bildhauer, Performance-Künstler – allen voran jedoch ein herausragender Zeichner. Der aus Frankreich stammende und in Berlin lebende Künstler wird, wie er selbst sagt, von einem inneren Drang getrieben. „Meine Produktion ist viel zu gering, und wenn ich es könnte, würde ich deutlich mehr machen.“ Bruères Arbeiten sind Zeugnis diesen künstlerischen Furors. Mit seinem unmittelbaren, wilden Gestus und seinen oft spontanen, mit Ironie gespickten Einfällen hat Bruère eine Fülle von Werken von beeindruckender poetischer Kraft geschaffen.
Bruères Arbeiten muten mit ihrem wirren Liniengeflecht bisweilen kindlich-naiv oder dilettantisch an, entstehen jedoch mit Hilfe einer präzisen Zeichensetzung und vor dem Hintergrund eines ausgeprägten kunsthistorischen Bewusstseins. Viele seiner Werke entstehen im Museum, in direkter Auseinandersetzung mit originalen Vorbildern, die Bruère hellwach und mit Neugierde beobachtet, verfremdet und in seine eigene Bildsprache übersetzt.
Das umfangreiche Katalogbuch erscheint anlässlich Bruères erster großer Museumsausstellung im MARTa Herford (26. August – 4. November 2012). Es bietet anhand von einführenden Texten und zahlreicher, großformatiger Abbildungen erstmals einen Überblick über das fesselnde Werk dieses Ausnahmekünstlers.

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