Menschenskinder

Kinderleben zwischen Wunsch und Wirklichkeit

von

Das Wohl von Kindern lag dem Kunstsammler und Philanthropen Gustav Rau, der in der Demokratischen Republik Kongo als Kinderarzt arbeitete, besonders am Herzen. Seine hochkarätige Sammlung spiegelt dies durch ihre zahlreichen Kinderbildnisse wider. »Menschenskinder« zeigt die wertvollsten seiner 33 Gemälde und Skulpturen zum Thema Kindheit. Diese stehen in einem spannungsvollen Dialog mit 31 prämierten Dokumentarfotografien aus dem internationalen Wettbewerb »UNICEF-Foto des Jahres«. Man erlebt die Schicksale von Kindern im Wandel der letzten 500 Jahre: die ersten Gehversuche des Jesusknaben in den mittelalterlichen Madonnenbildern, die jugendliche Rokoko-Prinzessin im Korsett ihrer Roben und Rollen und viele glückliche Kinder, die im Zuge der Aufklärung im liebevollen Miteinander mit ihren Eltern den Bildraum erobern. Doch entblößen Genre- und Kriegsgemälde des Barock auch die Realitäten hinter diesen Idyllen. Sie zeigen, wie der Wunsch nach einer unbeschwerten Kindheit oft im harten Kontrast zur Wirklichkeit steht. In den eindrucksvollen Dokumentarfotografien erfährt man Leid und Armut, Hunger und Verzweiflung von Kindern und ihren Familien am Rande der Gesellschaft. Doch selbst in einer zerstörten Umgebung zeigt sich der kindliche Wunsch nach Unbeschwertheit und Spiel, zeigen sich Chancen und Zukunftsperspektiven. Mit Beiträgen renommierter Kinderbuchautoren, Journalisten, Sozialwissenschaftler, Psychologen und Kunsthistoriker wie Cornelia Funke, Martin Dornes, Una M. Röhr-Sendlmeier, Peter-Matthias Gaede, Klaus Hurrelmann und Susanne Blöcker.