Kultur ist eingebettet in politische und soziale Kontexte, gleichzeitig verändert sie diese kontinuierlich. Deshalb ist es wichtig Kunst, Kultur und Politik im Spannungsfeld der verschiedenen gesellschaftlichen Verhältnisse gemeinsam zu denken. Kulturinitiativen, Kulturschaffende und Kulturprojekte versuchen diese Zusammenhänge mitzugestalten, setzen sich für Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten ein. Die Handlungsspielräume innerhalb der Stadt Wien für Kulturarbeiter_innen der freien und autonomen Szene müssen kontinuierlich erkämpft und ausgeweitet werden. Diese bestehenden Initiativen zu unterstützen und sichtbar zu machen, ist Aufgabe einer anderen Kulturpolitik, die ihr Augenmerk weg vom Zentrum auf die Vielfalt, Wichtigkeit und das Potenzial dezentraler Kulturarbeit lenkt. Innerhalb der gegebenen Handlungsfelder und Machtverhältnisse braucht es einen selbstermächtigenden und selbstbestimmten Ansatz, den freie und autonome Kulturarbeit verfolgt. Daher setzt sich die IG Kultur Wien (IGKW) seit ihrem Bestehen für eine Sichtbarmachung, Vernetzung und Stärkung der freien Szene ein. Mit dem Preis, den die IGKW seit 2004 einmal jährlich vergibt, wollen wir nicht nur Projekte oder die Arbeit von Initiativen (finanziell) honorieren, sondern vor allem auch eine Plattform bieten, in deren Rahmen sich Kulturschaffende vernetzen und Fragestellungen und Herausforderungen gemeinsam diskutieren. Um den Charakter wie auch die Zielsetzung der Preise stärker herauszustreichen, haben wir uns dazu entschlossen, den über die Jahre immer wieder kritisch hinterfragten Namen „Innovationspreis“ aufzugeben und ihn als das zu benennen, was er immer schon war:„Preis der freien Szene Wiens“.
- Veröffentlicht am Donnerstag 8. September 2016 von edition mono/monochrom
- ISBN: 9783902796479
- 164 Seiten
- Genre: Hardcover, Kunst, Softcover