Das Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland

Glanzlichter der Buchkunst 23

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Das Brautgeschenk, das Margret Tudor, die Tochter des englischen Herrschers Heinrichs VII. bei ihrer Hochzeit mit dem schottischen König Jakob IV. im Jahr 1503 entgegennehmen durfte, war der Bedeutung dieser Verbindung und dieses Ereignisses entsprechend ein außergewöhnlich exklusives: eine Handschrift, gefertigt im Zentrum der Buchproduktion des ausgehenden Mittelalters, ausgestattet im Atelier von Gerard Horenbout, einem der kreativsten Meister der flämischen Buchmalerei in Gent. Alle der beinahe 500 Seiten des Stundenbuches sind prächtig illuminiert: 65 Miniaturen mit weit in die Tiefe führenden Ausblicken und einer starken Präsenz der Figuren, 24 außergewöhnliche Kalenderseiten, bei denen Kalendarium und Sternbilder in detailreiche, filigrane gotische Architekturen eingebettet sind und Bordüren von einer unerschöpflichen Vielfalt und unüberbietbaren Raffinesse in der naturalistischen Wiedergabe – das Gebetbuch für Jakob IV. ist eine Handschrift, die den Betrachter Seite für Seite in Erstaunen versetzt und mit Freude zu erfüllen vermag.