Schwaz ist reich an berühmten und künstlerisch wertvollen
Bauwerken wie Kirchen, Kapellen und Bildstöcken. Sie sind
Zeugnisse des tiefen Glaubens, der über die Jahrhunderte den
Alltag der Bevölkerung getragen hat und immer noch trägt.
Einer der vielen Gründe für die zahlreichen Kapellenbauten
liegt in dem Anfang des 15. Jahrhunderts entdeckten Silberschatz,
dem die Bergleute in mühsamer und oft lebensgefährlicher
Arbeit in den Erzgruben folgten. Vor der harten, gefahrvollen
Arbeit in der Dunkelheit und Einsamkeit der Stollen
war es für die zum größten Teil sehr gläubigen Menschen
selbstverständlich, Schutz und Hilfe bei ihren Schutzheiligen
zu suchen, für die – zum Teil auch auf Gelöbnissen beruhend
– Kapellen in unmittelbarer Nähe der Gruben errichtet wurden.
Die Tradition, den in der Bevölkerung verankerten Glauben
durch die Errichtung von Kapellen zu dokumentieren,
hat bis in unsere Zeit Bestand.
Auf Anregung von Bürgermeister Dr. Hans Lintner nahm der
„Krippenverein Schwaz und Umgebung“ die Idee auf, die
Kirchen und Kapellen der Stadt in der Adventzeit mit Krippen
auszustatten, um diesen wunderbaren Weihnachtsbrauch
zu beleben und allen Generationen erlebbar zu machen. Die
Krippen sind jedoch nicht nur Ausdruck des Glaubens, sie
zeigen auch die künstlerischen Fertigkeiten der professionellen
und der vielen volkstümlichen Krippenbauer. Durch
die Darstellung von Gebräuchen, Bekleidung und Alltagsgegenständen
der jeweiligen Entstehungsepoche sind Krippen
auch wichtige und besonders anschauliche Belege der lokalen
Kulturgeschichte.
Im vorliegenden Band der „Schwazer Kostbarkeiten“ werden
die Krippen und die Aufstellungsorte in Kirchen und Kapellen
sowie in öffentlich zugänglichen Gebäuden vorgestellt.
Krippen in Schwazer Kirchen und Kapellen und im öffentlichen Raum
Schwazer Kostbarkeiten 7