Dass George Grosz (1893–1959) ein vehementer Gegner des Ersten Weltkriegs war, ist bekannt. Doch wie unbeugsam seine Anti-Kriegs-Haltung tatsächlich war, zeigt erst diese Publikation. Bereits während des Kriegs übte der Künstler in seinen Werken offene Kritik und geriet dadurch mit der Justiz in Konflikt. Dessen ungeachtet prangerte er weiterhin die politische wie gesellschaftliche Situation in Deutschland und Europa an. Selbst aus seiner amerikanischen Emigration heraus dominierte die unabwendbare Katastrophe in Europa sein Schaffen. Der vorliegende Band, in dem seine Mappen und illustrierten Bücher mit seinen Zeichnungen und Aquarellen in einen Dialog treten, ist ein faszinierender Beleg für Grosz’ gesellschaftliche Wachsamkeit und seinen künstlerischen Rang. Gemeinsam lesen sie sich wie ein großes, visionäres NEIN!
George Grosz
von Ralph Jentsch