Dort, wo unsere Sprache endet, komme ich jeden Tag vorbei

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Sprache ist nicht nur das Medium der Kommunikation, die verbindet, sondern auch das Medium der Definition, die scheidet. Das babylonische Sprachengewirr ist Last, es ist aber auch Vielfalt: Wenn unsere Sprache endet – was kommt dann?
26 internationale Künstlerinnen und Künstler widmeten sich im Kulturzentrum bei den Minoriten im Programm des steirischen herbst 2014 den Möglichkeiten sprachlicher Auflösung als Grundkonstante. Könnten andere Sinne geöffnet werden, wenn Sprache jenseits vordergründiger Informationsvermittlung betrachtet wird? Könnte dann eine andere Art von Politik entstehen, ein anderes Narrativ, das uns zusammenhält, eine Poesie, die beflügelt, eine Stille, die hörend macht, eine Auflösung, die füllt?
In einer großen Bandbreite an formalen sowie inhaltlichen Lösungen thematisieren die Künstlerinnen und Künstler grundsätzliche Fragen zu unserer Sprache, Schrift, ihres Gebrauches, Missbrauches und ihrer Bedeutung.
Sie legen unerwartete Gegenentwürfe vor, welche die Logik des Verschweigens, Verdrängens oder der Gewalt beiseite lassen, aber das Aufdecken des Missbrauchs und der Banalisierung im Blick haben.