La Bohème
Die Inszenierung des Künstlers in der Fotografie des 19. und 20. Jahrhunderts
Henri Murger beschrieb 1851 in seinem Roman ‚La Bohème‘ erstmals das Leben armer Künstler im bürgerlichen Zeitalter. Damit begründete er den romantischen Mythos vom unabhängigen, anarchischen Geist der Kreativen. Schon damals spielte Fotografie eine bedeutsame Rolle: Sie diente der Darstellung und Selbstinszenierung von Künstlern ebenso wie der Dokumentation ihrer Arbeitsverhältnisse und Vergnügungswelten. Legende und Mythos der Bohème wirken bis heute fort in der Literatur, auf der Bühne, im Film sowie im Habitus zahlloser Künstler unserer Zeit.
Dieses Buch versammelt Daguerreotypien und Fotografien von Malern, Bildhauern, Literaten und Schauspielern: Einzel- und Gruppenporträts, Atelierszenen und Künstlerfeste aus dem späten Biedermeier und der Belle Epoche bis in die 1920er Jahre. Es schließt mit Darstellungen von den Kölner Lumpenbällen und den legendären Bauhaus-Festen. Neben Bildern von bedeutenden Fotografen wie Nadar, Alois Löcherer, Wilkie Wynfield, J.M. Cameron, August Sander und Lux Feininger umfasst es zahlreiche ungewöhnliche Aufnahmen unbekannter ‚Meister’.
In Zusammenarbeit mit dem Museum Ludwig, Köln.
Ausstellung: Museum Ludwig Köln, 25. September 2010 – 9. Januar 2011.