Das Plakat gehörte zu den wichtigsten Propagandamitteln der
Deutschen Demokratischen Republik. Schon in den 1950er
und 1960er Jahren entstanden bemerkenswerte Arbeiten etwa
von John Heartfield und Klaus Wittkugel, und aller Zensur
und produktionstechnischen Einschränkungen zum Trotz erblühte
ab den 1970ern eine Plakatkunst von so hoher Qualität,
dass diese auch international Beachtung fand. Stellvertretend
sind für diese Zeit Roman Weyl, Bernd Frank, Volker
Pfüller, Dietrich Kaufmann und Gert Wunderlich zu nennen.
Nicht wenige Gestalter machten damals mit formalen Experimenten
– so Lutz Dammbeck in seinen Filmplakaten – auf sich
aufmerksam, bevor in den späteren Jahren der DDR dann eine
zunehmende Banalisierung des Plakats zu beobachten war.
Die Plakatstiftung Ost hat 2007 mit der Ausstellung Überklebt –
Plakate aus der DDR eine erste historische Betrachtung geliefert.
Das Deutsche Plakat Museum im Museum Folkwang geht
jetzt auf die Ambivalenz in der Gestaltung der Plakate zwischen
Kunst und Propaganda ein.