Mit seiner Idee, Musik als eigenständige, oft sogar kontrapunktische Schicht zur Handlung zu begreifen, gilt Richard Wagner Vielen als Erfinder der Filmmusik schlechthin. So wurde dann auch immer wieder der Einsatz seiner Musik im Spielfilm untersucht, nicht aber sein Auftreten selbst.
Das vorliegende Buch thematisiert nun erstmals Wagners Leinwandpräsenz zwischen Stummfilmzeit und heute. Dabei werden die großen biographischen Filme mit Giuseppe Becce, Alan Badel, Richard Burton oder Otto Sander ebenso einer Untersuchung unterzogen wie Wagners Auftreten als „supporting actor“ neben König Ludwig II. von Bayern und Franz Liszt. Insgesamt neunzehn Filme, in denen Wagner persönlich in Erscheinung tritt, konnten für diese Veröffentlichung herangezogen werden. Bei der Analyse standen Wagners Musik und sein Erscheinungsbild ebenso im Zentrum wie die filmische Realisierbarkeit seiner Ideen und nicht zuletzt die Moralvorstellungen der Epoche, in der der jeweilige Wagner-Film entstanden ist.
Richard Wagner im Kino
Studien zur Geschichte, Dramaturgie und Rezeption filmmusikalischer Künstlerbiographien
von Sabine Sonntag