Peter Schlör

Light Shift

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Wenn sich Peter Schlör in seinen kontrastreichen, digital aufgenommenen Schwarzweißfotografien auf die flämischen Meister der Lichtdarstellung, wie zum Beispiel Salomon van Ruisdael, beruft, so hat dies zwei Gründe: Seine Aufnahmen orientieren sich zunächst an ei- nem groben Raster der Verteilung von Licht- und Schattenpartien. Und sie sind von Anfang an als abstrakte Gebilde konzipiert, deren Formen sich nach und nach offenbaren. Durch das mit großer Geduld beobachtete Spiel von Sonne und Wolken entstehen lichtdurchflutete Landschaftsdarstellungen, in denen Berge, Bäume, Felder und Häuser zum Vorschein kommen.Diese Sensibilität für das Licht zeichnet Schlörs Arbeiten seit mehr als zwei Jahrzehnten aus. Auch in seinen jüngsten Bildkompositionen wird das auf den ersten Blick Verborgene in den zunächst abstrakt wirkenden Schwarzweißfeldern sichtbar. Die ursprünglich als ‚wilde Natur‘ wahrgenommene Landschaft in der Türkei oder auf den Kanarischen Inseln wird zur Kulturlandschaft – sie bezeugt die Eingriffe der menschlichen Hand. Durch die Besinnung auf die große Tradition der Landschaftsmalerei gibt Peter Schlör der Fotografie ihre ursprüngliche Bezeichnung ‚héliogravure‘ zurück: mit Licht gezeichnet.