Tor Seidel

Mannequins

von ,

„Amigo“, „Selfie“ oder „Dummy“ – so nennen die in den Golfstaaten tätigen indischen oder pakistanischen Wanderarbeiter ihre selbstgefertigten Puppengestalten, die auf Baustellen als Straßenschilder und Signalfiguren fungieren. Während die Arbeiter diese skurrilen Puppen lediglich als pragmatisches Mittel zum Zweck ansehen, erkennt der Fotograf Tor Seidel in hohem Maße künstlerische Werke in ihnen. Fragil und kurzlebig erhalten sie ihren großen Auftritt in Tor Seidels Inszenierung als unerkannte Superstars der heißen Wüstenstraßen. Durch seine Präsentation wirken die in diesem Buch versammelten „Mannequins“ seltsam belebt, sie strahlen eine Präsenz und eigentümliche Lebendigkeit aus, die irritierend wirkt.