Das Sprechen des Spielfilms

Über die Auswirkungen von hörbaren Dialogen auf Produktion und Rezeption, Ästhetik und Internationalität der siebten Kunst

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Der Stummfilm war stumm, der Tonfilm spricht Deutsch, und manche Dialogzeilen nehmen ihren Weg in die Alltagssprache: „Ich schau Dir in die Augen, Kleines.“ In dieser Kürze wird im allgemeinen das Thema Sprache und Film abgehandelt. Dabei gerät schnell das Ausmaß in den Hintergrund, welches die Auswirkungen der Etablierung des Dialogfilms in den 1930er Jahren auf die Filmproduktion und besonders -rezeption hatten und bis heute haben. 
Der Autor setzt noch einmal in dieser Epoche an, um für eine Betrachtung des Umbruchs vom Stumm- zum Tonfilm als Medienwechsel zu argumentieren. Die damalige Methode, Filme gleichzeitig in mehreren Sprachversionen zu drehen, wird in ausgewählten Beispielen analysiert und mit der Praxis des Remakes verglichen. Heutige Übertragungsmethoden der audiovisuellen Medien stehen im Zusammenhang mit der Trans-Nationalisierung des Films (Synchronisation) bzw. mit einem in diesem Buch erstmals definierten Genre: dem polyglotten Film (Untertitelung). 
Das Sprechen, soviel wird schnell klar, bestimmt das Wesen des Spielfilms ebenso sehr wie das Leben des Menschen.