Film als Spiegel gesellschaftlicher Konflikte in der DDR

Audio-visuelle Intention und Presse-Rezeption des Spielfilms „Insel der Schwäne“

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Aufgrund seiner politisch-ideologischen Relevanz bietet der DEFA-Spielfilm ein einzigartiges Zeugnismittel bei der Reflexion auf das Herrschaftssystem der DDR aus deren Binnenperspektive. Ein besonders prägnantes Fallbeispiel ist hierbei die DEFA-Produktion „Insel der Schwäne“ (1983): durch die filmische Formulierung gesellschaftlicher Widersprüche und durch die einseitig negative Kritik des Films in den führenden Zeitungen der DDR. Dieses Buch analysiert die diametral entgegengesetzten Positionen von Tagespresse der DDR und filmischem Inhalt und bettet dies in ideologische, gesellschaftliche, filmpolitische und kulturgeschichtliche Prozesse der DDR ein. Dabei wird die Bedeutung der Metapher des Wohnungsbaus für die politische Selbstrepräsentation des DDR-Staates untersucht und anhand deren filmischer Kodierung die Substanz des filmisch dargestellten Scheiterns der DDR-Utopie bereits 7 Jahre vor dem Mauerfall analysiert.