Der Hamburger Fotograf Horst Dieter Zinn war 1987 in seine alte Heimat Ruhrgebiet zurückgekehrt. Während des Hattinger „Hüttenkampfs“erstellte er die Fotoreportage „Eine Heimat geht bankrott“.
Sein „hanseatischer Blick“ zeigt augenzwinkernd das Klischee des „Reviers“, aus heutiger Sicht wie aus der Zeit gefallen, mit Empathie für die „Opfer“ des montanindustriellen Niedergangs.
Dreißig Jahre später war Zinn erneut unterwegs in Hattingen mit einem „anderen Blick“ auf die Stadt und ihre Menschen. Alles ist schneller, auch härter, urban statt montan.
Hattingen hat die Hütte in ihrer DNA, ist aber auf der anderen Seite des Strukturwandels angekommen und will nicht mehr getröstet werden. Die Trauerarbeit ist geleistet.
Ende der Schonzeit.
Ende der Schonzeit
Horst Dieter Zinn in Hattingen 1987 und 2017
von Robert Laube