Der Werdegang des Malers, Grafikers und Illustrators Wilhelm Jordan (1871-1927) war eng verknüpft mit bekannten Berliner Künstlern wie Hans Baluschek und Martin Brandenburg. Die ersten Berliner Jahre des aus Pommern stammenden Jordan fallen in die Zeit der Gründung der „Vereinigung der XI“, aus der die „Berliner Secession“ hervorging. Jordan beschickte diese Künstlervereinigung häufig und stellte so gemeinsam mit Impressionisten wie Max Liebermann und Franz Skarbina aus, zu denen er auch persönlich Kontakt hatte. Zu seinem Onkel Max Jordan, dem ersten Direktor der Königlichen Nationalgalerie, hatte er dagegen ein zwiespältiges Verhältnis. Sowohl als Porträtmaler – etwa des Schriftstellers Arno Holz oder des Biologen Otto Schmeil – wie auch als Illustrator für Kunst- und Satirezeitschriften erlangte Wilhelm Jordan einige Bekanntheit. Er wurde Zeichenlehrer und später Professor an der Königlichen Kunstschule zu Berlin.
Anhand der mehr als viertausend Briefe, die er und seine Geschwister geschrieben haben, lässt sich Wilhelm Jordans Leben nachzeichnen. Die Briefe geben ein facettenreiches Porträt des Lebens in der Kaiserzeit und der großen Umwälzungen
in der damaligen Kunst. Die Leser können dem Künstler beim Malen über die Schulter schauen, nehmen Teil an der Begegnung mit Adolph Menzel, erleben die Hungerjahre des Ersten Weltkrieges und die Umbrüche in den ersten Jahren der neuen Republik.
- Veröffentlicht am Mittwoch 22. Juli 2015 von Verlag für Berlin-Brandenburg
- ISBN: 9783945256282
- 376 Seiten
- Genre: Autobiographien, Biographien, Kunst, Literatur, Sachbücher