Göttinger Sudelblätter

Über Otto Dix

von

Unter dem Vorwand, ihn fotografieren zu wollen, besuchte Ursula Ziebarth den Maler Otto Dix im September 1961 in seinem Atelier am Bodensee. Aus dieser ersten Begegnung entwickelte sich eine Freundschaft, die bis zu Dix Tod im Jahre 1969 fortbestand.
Ursula Ziebarths Text vermittelt Bewunderung und Begeisterungsfähigkeit für jede wirkliche Kunst, aber auch ihren spontanen und eigenwilligen Zugang zu Werk und Künstler. Der damals schon fast siebzigjährige Dix, dessen Ruhm und Bekanntheit sich Anfang der sechziger Jahre festigte, nachdem er von 1934 bis zum Kriegsende mit Mal- und Ausstellungsverbot belegt worden war, wird einfühlsam und zugleich mit künstlerischem Sachverstand geschildert.
Aber nicht nur der bewunderte Künstler und Magier der Farben begegnet uns in diesem Erinnerungstext. Ursula Ziebarth beschreibt auch den heiteren und zugewandten, den Familienmenschen Otto Dix. Dabei geben Gespräche, Beobachtungen und Momentaufnahmen ein lebendiges Bild, wie es sich auch in den Fotografien widerspiegelt.
‚›Trau deinen Augen‹, liebte Dix zu sagen, ich fasse das wie einen Rat auf, wie eine Ermunterung, eine Aufforderung, wenn nicht einen Befehl.‘