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  • Birgit Kidd veröffentlichte ein Update in der Gruppe Gruppenlogo von lit:chat Premiere: Wir lesen Torsten Seifert, Wer ist B. Traven?lit:chat Premiere: Wir lesen Torsten Seifert, Wer ist B. Traven? vor 6 Jahren, 9 Monaten

    Wir lesen den 2. Teil: KAPITEL 6 bis 10. Schafft ihr das bis Freitag?

    PS: Ihr könnt zu den ersten 5 Kapiteln noch ergänzen, was immer ihr möchtet.

    • Ich bin schon gespannt auf die Diskussion zu den nächsten Kapiteln!

    • Ich muss jetzt einfach anfangen – endlich Freitag – wir können über die nächsten Kapitel sprechen 😉
      Mit Interesse bin ich Leon auf der Suche nach B. Traven gefolgt. Zunächst hatte ich den Eindruck, dass die Suche nicht vorrangig ist. Dieses tolle Leben mit Maria sowie die Schachduelle sind im Moment eher wichtiger. Oder was sagt Ihr?
      Es sind neue interessante Charaktere aufgetaucht. Dieser Croves erscheint mir rätselhaft. Auch eigenartig war das Wiedersehen mit Frank. Dieser schien Leon ja gar nicht mehr zu kennen. Komisch! Das Gespräch mit dem Regisseur brachte ebenso wenige Infos über Traven.
      Enttäuscht bin ich von Maria. Plötzlich verschwunden und auch noch die Kladde mitgenommen. Erst nach Monaten dann ein Brief von ihr. Eigenartig.
      Ich bin gespannt, wie es weiter geht und vor allem, was Ihr anderen Leser zu den Kapiteln sagt.

    • Wir wissen ja, dass einige schon vorgepretscht waren. Jetzt dürft ihr endlich alles mit uns teilen: Ist für euch die Geschichte so spannend geblieben, wie sie gestartet war? Mögt ihr Maria? Bleibt Leon eine kohärente Figur? Wie gefällt euch das mexikanische Ambiente?

      • Leon bleibt für mich eine kohärente Figur, aber ich wüsste gern noch so viel mehr über ihn. Die Szene bei seinen Eltern (das wortkarge Gespräch zwischen ihm und seinem Vater) hat mir z.B. sehr gefallen, wurde dann aber direkt wieder durch Marias Brief unterbrochen. Hoffentlich dürfen wir Leon Charakter noch näher kennenlernen.

    • Diese Kapitel könnte man auch mit „Die Romanze“ überschreiben, hier kommen sich Leon und Maria näher, hier könnten wir etwas über sie erfahren. (Mal ganz abgesehen von der Suche nach Traven und dem Rätsel um Croves und Frank …) Und dafür ist es mir zu wenig. Ich wünschte mir nicht mehr Liebesromanze, sondern mehr Gespräch, Austausch, Gedanken. Marias Ausführungen in der Kirche sind das, was jeder Gottes-Zweifler auf dieser Welt in einem, ich nenne es mal: religiösen Smalltalk äußern würde. Da kommen keine interessanten neuen Aspekte zur Sprache, dabei gäbe es so viele … Das kleine Tête-à-Tête im Beichtstuhl finde ich unangebracht kitschig und nicht erotisch, falls das beabsichtigt war. Maria wird mir dadurch fast ein bisschen unsympathisch. Eben habe ich noch mal Marias Brief an Leon gelesen. Ich weiß jetzt, was es ist: Maria wirkt als Figut nicht authentisch auf mich.

      • Ich stimme euch zu: Der Beichtstuhl-Moment wirkte auf mich recht unpassend. Dass Maria eine ungewöhnliche Frau, die sich nichts aus der katholischen Kirche macht, hätte man vielleicht auch anders deutlich machen können.

        • Ja, hätte ich. Dass diese Szene polarisieren würde, war mir von Anfang an klar. Von „Lieblingstelle“ bis „geht gar nicht“ habe ich dazu alles gehört. Ich vermute, Traven hätte es amüsiert 😉

    • so… 5 Kapitel weiter und ich fürchte, das ist echt nicht „mein“ Buch. Zumindest fängt es mich nur selten (dafür sind die Abschnitte dann auch richtig gut, leuchten auf, wie von einem Scheinwerfer beschienen). Ingesamt geht mir die Geschichte aber zu wenig in die Tiefe, ich würde die handelnden Personen gerne „besser kennenlernen“. Und auch die Suche nach Traven läuft, zumindest für mein Gefühl, mehr so nebenbei. Ich kann keine Dringlichkeit spüren.

    • Leon ist schockverliebt, Maria bleibt immer ein bisschen geheimnisvoll, die Schachpartien mit Bogart sind ein Genuss . Die Suche nach Traven tritt in den Hintergrund, leider so auch die schönen bunten Bilder in meinem Kopf. Ich hoffe sehr, dass wir, nun da Maria verschwunden ist, in den nächsten Kapiteln wieder mehr über Traven und Leons Suche erfahren werden.

    • Hallo in die Runde! Mich interessiert vor allem Mexiko. Aber auch „Das Totenschiff“ rückt immer höher auf meiner Leseliste. Die Passagen, die zitiert werden, machen mich auf jeden Fall neugierig. Ich habe versucht etwas über das Ritual herauszufinden, die Geschichte, wo der Arzt die Hosen runterlassen muss, aber absolutamente nada. @torstenseifert: Hast du das selbst erlebt? Die Story, dass die Kneipen dort so lustige Namen haben, wusste ich auch nicht, da werde ich auf alle Fälle drauf achten, sobald es mich dorthin verschlägt. Wenn mich an dieser Stelle jemand fragen würde, wer ist Traven ist? Würde ich sagen, entweder ist er noch gar nicht auf der Bildfläche erschienen oder es ist Frank. Ich wills auf alle Fälle wissen.

      • Die Quelle für die „Hosen“-Geschichte ist das englischsprachige Begleitmaterial zur DVD „Schatz der Sierra Madre“. Demnach ist das tatsächlich so passiert.

    • Als Zweitleserin habe ich mich ein bisschen zurückgehalten. Ich nehme das Erzählte tatsächlich anders auf, denn ich bin nicht mehr so getrieben von dem Wunsch zu erfahren, was es mit B. Traven auf sich hat. Jetzt interessiert mich, was wir wohl noch dazu erfahren, WARUM er seine Identität verschleiert und sich „versteckt“. Das Thema wird ja in Kapitel 10 aufgeworfen. In dem Kapitel erfährt man eigentlich auch doch eine ganze Menge hinsichtlich der Suche. Blättert ruhig noch mal zurück.
      Die Kirchenszene fand ich beim ersten Lesen auch zu grell (da ist vielleicht wieder das Filmische mitgedacht?). Beim 2. Lesen habe ich die Religionskritik stärker wahrgenommen. Da ich schon wusste, dass Maria im Widerstand gekämpft hat, war das jetzt für mich auch schlüssiger. Sehr gelungen finde ich die kurze Erklärung zum Gott der Azteken, der Sonne auf Seite 74.
      Zu den Kapiteln frage ich mich sonst noch: Ist @torstenseifert Schachspieler oder ist alles angelesen? In Kapitel 7 fährt er auch noch einmal richtig die Hollywoodgrößen auf – ein Abschied von dieser Welt mit viel Tamtam auf nur wenigen Seiten…
      Merkwürdigerweise interessiert mich Hal Croves weniger als zuvor. Ich habe mich vermutlich an den Unsympathen gewöhnt. Irgendwie unstimming ist für mich der Streit über die Schlussszene des Filmes: Frank erklärt dazu später, dass Gold mehr braucht als einen Windhauch, um sich über das Land zu verteilen. Insofern hat Houston mit seinem Orkan die richtigeren Mittel aufgefahren. Croves ist aber dagegegen… Verstehe ich hier etwas falsch?
      Wie Lenn interessiert mich der Mexico-Teil: Die Mil Cumbres scheinen eine Reise wert zu sein. @torstenseifert: Sie Glücklicher waren dort? Sagenhaft die Geschichte mit den Schmetterlingen.
      Das bringt mich dazu noch unbedingt zu erwähnen, dass ich bei dieser ruhigeren Lektüre einige wunderbare Sätze entdeckt habe… Vielleicht schreibe ich später noch ein paar auf.

      • Ich habe früher recht gerne Schach gespielt (wenn auch nicht sonderlich gut). Für die Passagen im Buch reichte das Wissen allerdings noch. Bogart dagegen hat es tatsächlich mit Großmeistern aufgenommen. Geschlagen hat er die aber nicht. – Mil Cumbres ist wirklich ein Traum. Ich war allerdings nicht zur Schmetterlingszeit da. Ein Gefühl für den Zustand der „Straßen“ bekommt man auf Youtube. Da haben einige Leute ihre Touren gefilmt. Nichts für schwache Nerven.

      • Zur Religionskritik: Traven war zeitlebens ein glühender Kritiker der Kirchen. Auf der anderen Seite war er durchaus vom christlichen Glauben (insbesondere von der Figur des Jesus) fasziniert. Maria hat in meinem Buch (als „Traven-Jüngerin“) den Rucksack bekommen, diese Sichtweise B. Travens zu transportieren, ohne, dass ich das als Traven-Position kenntlich mache. Vielleicht versteht man das besser, wenn man das ganze Buch gelesen hat. Mir war es wichtig, möglichst viel des Traven-Spirits zu transportieren. Und zwar auch über andere Figuren. Denn ob wir Traven in diesem Buch tatsächlich begegnen werden und er selbst seine Thesen verkünden kann – wer weiß das schon in Kapitel 10?

      • Travens Idee war wohl, dass der Wind den Goldstaub zurück in die Berge bläst – also wieder dort hin, wo das Gold herkommt. So etwas ist aber physikalisch nicht möglich (von einem Orkan war in seinem Buch keine Rede). Das führt zu der Annahme, dass Traven doch nicht der Abenteurer war, der alles, über dass er schreibt, selbst erlebt hat (Das hat er aber behauptet). Croves, der die Aufgabe hatte, die Dreharbeiten zu überwachen, stört sich tatsächlich an einer Mauer, an der der Goldstaub hängenbleiben würde.