100 relationships

von

In dem Buch 100 relationships werden Bilder in Worte gefasst, dabei entsteht eine ganz eigenwillige Form von gedichtartigen Texten.

Die Autorin und Photographin Mareike Foecking ist bisher vor allem durch ihre photographische Arbeit bekannt geworden. Das Schreiben war aber der Ausgangspunkt ihrer Beschäftigung mit Bildern, und so entstand nun ein Buch aus Worten und Bildern.

In einhundert 12zeiligen Texten und 7 monochromatischen Bildern werden Begegnungen von Frauen und Männern beschrieben, die sich treffen, verstehen, übereinander wundern oder wieder auseinandergehen und anderes.

Dabei interessiert sie sich für die Veränderung von Zeitlichkeit: Während über aktuelle Begegnungen in ausschweifender Länge berichtet wird, verkürzt sich die Erzählung über ein zunächst gegenwärtiges Drama oder eine Romanze im Rückblick Jahre später meist auf wenige Sätze, in denen das Ganze abgehandelt wird.

Obwohl Deutsch ihre Muttersprache ist, hat Mareike Foecking die Texte auf Englisch verfasst. Sie empfindet diese Sprache als abstrakter, es fällt ihr leichter, Plots darin auf das Elementare zu konzentrieren. Aber auch die Musikalität des Englischen hat sie gereizt.

Die Texte als autobiographische Berichte zu lesen, hieße, sie misszuverstehen. Vielmehr geht es darum, Allgemeingültiges freizuspielen. Wichtig sind die kleinen großen Themen, die uns alle beschäftigen: Traurigkeit über verpasste Chancen, die Bedeutung von Zufällen, die Sehnsucht nach Intensität, Umgang mit Macht, die Kürze des Lebens. Dabei geht es nicht nur um Zweierbeziehungen, sondern auch um Beziehungen von Menschen zueinander im Allgemeinen.

Nicht zuletzt ist aber auch die handwerkliche Aufmachung dieses Buches ein
optisches und haptisches Erlebnis und steigert einmal mehr die Freude an diesem
Werk.