124 LIVE-Gedichte von der Schnellendlichkeit des Lebensverwesens im Weltenleuchten

von

LIVE-Dichten, das ist eine der vielen Kunstformen, mit der Walther
von der Klausens sich befasst. Die Idee ist einfach, aber weittragend:

Er dichtet LIVE an einem Ort, bei einem Ereignis; und hernach werden
wir lesen, wann und wo und zu welchem Anlass er dieses Gedicht aufgeschrieben
hat. Die Uhrzeit tritt immer öfter zum Datum hinzu; alle
Informationen werden essentieller Teil des Gedichtes. Ganze Gedichtreihen
entstehen sogar im Minutentakt: z. B. bei einer Veranstaltung.
Wer LIVE-Gedichte schreibt, ist eine Besonderheit des wohlig Wirksamen.
Da die Welt neue Texte erheischt, müssen diese erst erstellt werden,
was wiederum Klausens alias Klau s ens leisten kann. Er also, der so
überaus facettenreich sein Leben beschreitet, sich der Kunst zugewandt
hat, sein Hoffen als Können umzudeuten wissen möge, der aber dennoch
wiederholt jene LIVE-Gedichte verfasst: Politiker, Literaten, Künstler,
Musiker, etc. – und immer wieder die Innen. Dazu Situationen, Erlebnisse
und Orte, zudem Symposien und Veranstaltungen, Reden, ach
ja: Gerichtsverhandlungen, Beerdigungen, überall wird LIVE gedichtet,
von ihm, bisweilen auch via Handy und Twitter unmittelbar ins Netz. Ort
und Zeit sind die Referenz des Tuns, Bestandteil des Dichtwerks. Hinein!
Auch das Profane weiß ihm zu gefallen. Klausens und seine LIVE-Dichtung
erinnern fern an die Écriture automatique der Surrealisten, andererseits
aber auch an die klare und ganz bewusst agierende, demnach
absichtsvoll formende Wortgewalt der Auguren. und immer an „das
Allsamtene“, an die Kraft des Moments. Die Gedichte sind teils sogar
ganzen Zyklen entnommen, die im Internet von Klausens abgelegt
wurden. Viele Worte, die uns neu und unbekannt vorkommen, wurden
von Klausens selber erdichtet. Sie bilden heute sein „Eigenwortlexikon“.
Walther von der Klausens, geboren in Krefeld, wohnhaft in Königswinter,
ist einer der Dicht-Kunst-Autoren, die ihr Handwerk befragend angehen. und
sich dabei bewusst moderner Formen bedienen. Er hat das Gedicht dem Kämmerlein
entrissen und es durch einige Variationen neu in die Sphäre des Öffentlichen
überführt. Von ihm liegen als Schriftsteller mehrere Romane bzw. Romanovellen
vor, darunter: „HULSK [Kurzumroman]“, der „Eintagesroman [8.8.8]“,
der „Schnellbuchroman“, der „Stundenroman [9.9.9]“, aber auch audiophone
Werke wie die „Nur-zum-Schlafen-CD“ oder die „Erbsenzähler-Symphonie“. Als
Gedichtbände veröffentlichte er bereits „Kagedichte“ und „Weltling“.

  • Veröffentlicht am Mittwoch 1. September 2010 von
  • ISBN: 9783939832225
  • 136 Seiten
  • Genre: ,