16er Reihe

Der literarische Expressionismus – eine Einführung

von

Im Rahmen seiner vielfältigen und umfangreichen Vortragstätigkeit ist immer wieder der Expressionismus ein Kernmoment der Kulturgeschichte der Moderne für Norbert Abels. Insofern hat er hier eine kurzgefaßte Einführung in den literarischen Expressionismus zusammengestellt, die es trotz Kürze mächtig in sich hat.
Der Expressionismus (lat. expressio – Ausdruck) zielte ge­mäß seiner Wortbedeutung darauf ab, die inneren Wel­ten, die dunk­le Seelenlandschaft, das sogenannte „Un­be­­wuss­te“, die phan­tas­magorischen Traumgespinste, die namen­losen Ängste, die gestaltlosen Innenräume der Psy­che zu ­vergegenständlichen und ihnen Plastizität und Kontur zu ver­leihen. Was aus dem Inneren „herausgedrückt“ wurde brauchte keine formale Kon­gruenz mit der Außenwelt und ihren Ord­nungskategorien aufzuweisen. Vielmehr wurde die­sen Kategorien das neuent­deckte Territorium der ungegen­ständlichen Innenwelt ent­gegen­­gesetzt.