„die voraussetzung für eine selbstständige entwicklung sahen wir in der freiheit keinen beruf zu wählen, keine rolle, auch nicht die des künstlers anzunehmen – frei sein von beziehungen, keine eifersucht mehr, und die kinder sollen selbstständig aufwachsen.“
otmar bauer nimmt in „1968“ zu den themen studentenbewegung in wien, underground, wiener aktionismus, kommune friedrichshof und anderem mehr stellung.
dabei gewährt er nicht zuletzt durch den typischen stil dieser zeit, das tempo, die besondere wortwahl einen authentischen einblick in das denken, fühlen, experimentieren, revoltieren, wollen und begehren der achtundsechziger in europa und insbesondere österreich – und was sich basierend auf dieser intensiven auseinandersetzung daraus entwickelte.
das buch ist aber auch insofern von brisanz, als otmar bauer in diesen tagebuchähnlichen aufzeichnungen und notizen in ebenso provokanter wie manchmal auch berührender, vor allem aber äußerst (selbst-)kritischer form seinen künstlerischen werdegang und seinen lebensweg beschreibt – von den achtundsechzigern über die gründung der kommune friedrichshof, die idee, den alltag, das gelingen und scheitern – bis hin zur ersten rechtskräftigen verurteilung otto mühls.
- Veröffentlicht am Montag 23. Februar 2004 von Edition Roesner
- ISBN: 9783902300119
- 210 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien