200 Jahre Kindergarten

Wetzlars evangelische Kirchengemeinden und ihre Kindergartenarbeit 1803-2003

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1809 in Wetzlar: Das neu geschaffene Armeninstitut eröffnet am Fischmarkt eine Versorgungsanstalt für Kinder armer Eltern. Nach Gründungen in Hamburg (1792), Detmold (1802) und Freiberg in Sachsen (1807) ist diese Aufbewahrungsanstalt eine der ersten ihrer Art in Deutschland. Die Evangelische Kirchengemeinde der Stadt war von Anfang an mit der Kindergartenarbeit eng verbunden. Die Kindergärten wuchsen in der Tradition der Pfarrer und Kindergartenpioniere Johann Friedrich Oberlin, Samuel Wilderspin und Theodor Fliedner. Weitere Gründungen waren die Kleinkinderschulen des Wetzlarer Frauenvereins 1842 und 1843 im Deutschordenshof und im Evangelischen Bürgerhospital. Kinderpflegerinnen aus Nonnenweier und Kleinkinderlehrerinnen der Kaiserswerther Diakonie wirkten hier. 1872 gründete die Stadt einen Kindergarten in der Oberstadt, in dem Diakonissen arbeiteten.
Nach 1945 gehörten die sechs Kindergärten in Büblingshausen, im Römischen Kaiser/Turmstrasse, in der Silhöfer Aue, in der Bredow-Siedlung und der „Neuen Wohnstadt“ sowie der „Johanneshof“ zur Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde. Frank W. Rudolph erzählt ihre Geschichte vor dem Hintergrund des sich wandelnden Bildungswesens und der Religionspädagogik. Das Buch beschreibt 200 Jahre Kindergartengeschichte, die enge Verbindung von Stadtgeschichte und Kindergartenentwicklung und die religionspädagogische Arbeit in den Einrichtungen.