2D visuelle Wahrnehmung im zweidimensionalen Bereich

von

Das Verhältnis zwischen Bild und Betrachter hat sich mit der Erfindung der Fotografie und mit dem Aufkommen bewegter Bilder (Film) grundlegend verändert. In unserer Zeit erfährt die zeitliche Dimension der Bildwahrnehmung noch einmal eine Steigerung, indem man die Abfolge der sich bewegenden Bilder durch extrem kurze Schnitte derart beschleunigt, dass es für den Betrachter unmöglich wird, diese gegeneinander abzugrenzen. Er verliert unter diesen Voraussetzungen jede Autonomie gegenüber den Bildern, ist ihnen passiv ausgeliefert und wird von ihnen manipuliert – sofern er sich ihnen nicht verweigert. Anhand von über 200 Bildern werden in diesem Buch elementare Phänomene der visuellen Wahrnehmung beschrieben – Phänomene, denen man täglich begegnet, die aber von den wenigsten wirklich registriert werden. Kurze Begleittexte regen den Betrachter an, sich auf die Bilder einzulassen und so die Phänomene bewusst zu erleben. Das Buch gibt eine umfassende, klar strukturierte Übersicht, die gezeigten Beispiele reichen vom zweidimensionalen Form- und Farbphänomen über das Entstehen von Raumvorstellung bis zum Einfluss, den Emotionalität und Logik auf die Wahrnehmung haben. Das Buch verführt dazu, selbst mit den dargestellten Phänomenen zu experimentieren.
Auszeichnung: ‚Die schönsten Schweizer Bücher‘ 1994