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Die Menschen in diesen Erzählungen haben eines gemeinsam: Alle sind sie ohne ihre Eltern aufgewachsen, die zwischen 1976 und 1983, in den Jahren der Militärdiktatur, „verschwunden“ sind, wie die vielsagende Bezeichnung lautet, die für das Bewusstsein der modernen Argentinier von überragender Bedeutung ist. All diese Geschichten spielen in der Gegenwart, aber die Vergangenheit, eine traumatische, unvergessene Zeit, bildet den unübersehbaren Hintergrund. Kinder, Lastwagenfahrer, Enkel, Großmütter – alle leben sie ihr mehr oder weniger unspektakuläres Leben. Und dennoch bestimmt der Schatten der Vergangenheit ihre Gegenwart, manchmal ohne dass sie es merken. Durch die kunstvoll unprätentiöse Prosa dieses jungen Autors werden sie verwoben zu Gestalten einer großen Geschichte, zur Fiktion, die vom realen Drama der Vergangenheit lebt.