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Deutsche Geschichte beginnt nicht erst im September 89. Ihre Wurzeln liegen tiefer. Sie reichen vorbei an den Jahren der letzten Kriege, bis zurück in die Zeiten der größten Armut des einfaches Volkes. Not schrie nach Ausgleich, und nur wenige opferten sich für sie. Mit zu ihren Erben gehören die Führer der DDR, die Gleichheit predigten, aber rigoros jeden Zweifel an ihrer Unfehlbarkeit erstickten. Langsam begreifen wir, dass jeder, links und rechts der ehemaligen Grenze, seine eigene Geschichte während der Wende hat. Hannah und Tamme leben in der DDR und kämpfen für ihre unterschiedlichen Ziele zu einer Zeit, in der gleichzeitiges Lachen und Weinen, unglaublichste Gefühle, Hoffnung und tiefste Depression ganz normal zu Tage traten. Der Roman beschreibt in den Monaten September 89 bis Januar 90 den direkten Zusammenhang von politischer und menschlicher Entwicklung, der sich niemand entziehen konnte. Neben den aufkeimenden Hoffnungen der Menschen entwickelten sich zudem tragödienhafte Momente, in denen nur mit festen Überzeugungen, die teilweise nicht gleich verständlich waren, überlebt werden konnte.