Abgeschoben aus Erfurt

Dokumente zur "Polenaktion" 1938

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Der als „Polenaktion“ bezeichnete Vorgang gilt als die früheste Massendeportation während der Gewaltherrschaft des deutschen Faschismus und richtete sich gegen als Juden verfolgte Menschen polnischer Staatsangehörigkeit. Zu den frühen Deportationen zählen darüber hinaus die Transporte im Oktober 1939 aus Wien, Mährisch-Ostrau und Kattowitz nach Nisko (Generalgouvernement), im Februar 1940 aus dem Gau Pommern nach Lublin (Generalgouvernement), im Oktober 1940 aus Baden, der Pfalz und dem Saarland nach Gurs (Frankreich) sowie die Transporte im Februar und März 1941 aus Wien in das Generalgouvernement. Sinti und Roma wurden im Mai 1940 aus Sammellagern in Hamburg, Köln und Hohenasperg in das besetzte Polen deportiert. Am 15. Oktober 1941 setzten systematische Massendeportationen in den Osten ein; mit den Transporten Anfang März 1943 waren sie vorerst beendet. Gleichzeitig und über den genannten Zeitraum hinaus erfolgten Gruppen- und Einzeltransporte. Die „Nationalsozialisten“ waren zur fabrikmäßigen Ermordung aller von ihnen als Juden definierten Menschen in ihrem Einflussgebiet übergegangen.Im Ghetto Theresienstadt wurden große Transporte in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz zusammengestellt. Die letzte Gruppe, die aus Erfurt nach Theresienstadt deportiert wurde, traf dort Anfang Februar 1945 ein…
In der vorliegenden Publikation sollen die Umstände beleuchtet werden, denen die aus Erfurt ausgewiesenen jüdischen oder zu Juden erklärten menschen mit polnischem Pass ausgesetzt waren.