Acht Leben

von

Acht Leben, das sind u. a. ein Seouler Taxifahrer, der den Anruf einer früheren Geliebten erhält; ein Vorstandsmitglied eines koreanischen Konzerns, der in seine sehr viel jüngere Kollegin verliebt ist und zu Hause seine kranke Frau pflegt, die er bis zu ihrer Todesstunde begleitet; ein Doktorand der Paläoanthropologie, der sich nach langen Jahren eingestehen muss, dass sein Wunsch nach einer Universitätskarriere unrealistisch war; ein Kriminalkommissar, den es im Rahmen einer Observation in seine Heimatgegend verschlägt, wo er seine Mutter in einem Altenheim besucht – da sie sich in einem fortgeschrittenen Stadium von Alzheimer befindet, erkennt sie ihn jedoch nicht.
Acht Geschichten, in denen die Leser ihre Freunde, Bekannten, Arbeitskollegen oder sogar sich selbst als Protagonisten wiederfinden; die Leben von Kim Hoons Protagonisten sind von Mühsal gekennzeichnet und ihnen scheint kein glückliches Ende beschieden zu sein. Selbst wenn sie den Tod nicht aufhalten können, so geht es ihnen aber zumindest darum, ihre Würde und Selbstachtung zu wahren. Deswegen verlieren diese Helden des Alltags nicht ihren Verstand und handeln rational – und sei es bis zum eigenen Tod. Kim Hoons Erzählstil ist daher nüchtern und präzise, wirkt aber bisweilen poetisch, auch weil die Handlungsstränge in die detaillierten und metaphorischen Beschreibungen der Arbeitswelten und Milieus der Protagonisten eingebettet sind.