Der tägliche Drahtseilakt zwischen Wollen und Können
Das Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS, betrifft aktuellen Schätzungen zufolge rund fünf Prozent aller Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland. Bis dato ist nicht restlos geklärt, wie genau diese Erkrankung entsteht, die immerhin die häufigste psychische Beeinträchtigung des Kinder- und Jugendalters darstellt.
Fachliteratur und Informationsmöglichkeiten hierzu gibt es inzwischen mannigfach. Wie jedoch stellt sich diese Krankheit aus Sicht der Betroffenen dar? Wie manifestiert sie sich im alltäglichen Leben, jenseits medizinischer Definitionen und Fachtermini?
Neun an ADHS erkrankte Schüler haben in Zusammenarbeit mit ihrer Klassenlehrerin und ihrem Schulsozialpädagogen im vorliegenden Titel ihre persönliche Sicht der Dinge eindringlich dargestellt. Ohne Mitleid oder falsche Toleranz für ihre Situation einzufordern, lassen die Elfjährigen den Leser einen Eindruck gewinnen von der Kompliziertheit, mit dieser Erkrankung Dinge „einfach mal“ oder „schnell“ und „konzentriert“ zu erledigen – wobei dieses Können eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Teilhabe an dieser Gesellschaft darstellt. Das Buch erlaubt einen Blick hinter die Fassade dieser „schwierigen Kinder“ und der interessierte Betrachter wird überrascht sein, über wie viel Selbstreflexion diese vermeintlichen Störenfriede verfügen.
- Veröffentlicht am Donnerstag 31. März 2011 von Militzke
- ISBN: 9783861898399
- 56 Seiten
- Genre: Kinder- und Jugendbücher, Mensch, Sachbilderbücher, Sachbücher