Das Sprechen über Kunst ist fester und zentraler Bestandteil des Kunstunterrichts. Gespräche über Kunst stellen eine geeignete Form dar, um Kunstwerken zu begegnen, diese zu verstehen und ästhetische Erfahrungen zu machen. Doch wodurch zeichnen sich Gespräche über Kunst aus? Und welche ästhetischen Erfahrungsmomente machen die Schülerinnen und Schüler, wenn sie über Kunst reden? Eine qualitative Untersuchung von Gesprächen über moderne und zeitgenössische Kunstwerke in einer fünften und sechsten Klasse gibt Antworten auf diese Fragen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes zur Kunstrezeption in der Kunstdidaktik und mit einem interdisziplinären Blick – vor allem in die Literaturdidaktik – werden der Forschungsgegenstand „Kunstgespräche“ umfassend darge-stellt und Kategorien zur Untersuchung von Sprache und ästhetischer Erfahrung entwickelt. So lassen sich in den Kunstgesprächen ästhetische Erfahrungsmomente anhand von Sprachformen feststellen. Besonderheiten, die sich im Reden über Kunst zeigen, richten die Aufmerksamkeit auf die Sprache und das Gespräch selbst. Abgeleitet werden Konsequenzen für das kunstdidaktische Handeln in Rezeptionsprozessen, um Schülerinnen und Schülern ästhetische Erfahrungsmomente und vertieftes Sinnverstehen zu ermöglichen.
Ästhetische Erfahrung in Gesprächen über Kunst
Eine empirische Studie mit Fünft- und Sechstklässlern
von Annika Schmidt