Afghanistan befindet sich seit über vier Jahrzehnten in einer gesellschaftspolitischen Krise, die 1973 mit dem Staatsstreich gegen die Monarchie beginnt. Dieser beendet zwar die bis dahin herrschenden internen Machtkämpfe, in der Folge kommt es aber zur Invasion durch die Sowjetunion. Die von dort gestützte kommunistische Regierung wird schließlich nach langen Kämpfen von den Mudschahedin besiegt. Deren Unfähigkeit, das Land in geordnete Verhältnisse zu führen, sowie die Einmischung Pakistans wiederum lassen die Taliban-Milizen Einfluss nehmen, die als despotische Macht eine Politik der „verbrannten Erde“ praktizieren.
Die Taliban bauen in der Folge in Zusammenarbeit mit Al-Qaida ein international agierendes Terrornetzwerk auf. Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus, der Afghanistan einen Neuanfang bescheren soll, beginnt 2001 mit den Anschlägen auf das World Trade Center …
Als Leiter der Afghanistan-Redaktion bei der „Deutschen Welle“ hatte der Autor tiefen Einblick in die Geschehnisse und dokumentiert und analysiert nun in zahlreichen chronologisch geordneten Hintergrundberichten und exemplarischen Skizzierungen konkreter Ereignisse die Ursachen dieser mehrdimensionalen Krise von damals bis heute. Die zwei Gruppen, die aktuell die Geschicke des Landes in die Hand genommen haben, blockieren sich gegenseitig, ohne ein adäquates Konzept für den Wiederaufbau des Landes und für die Überwindung der aktuellen Krise zu haben, so Dr. Samimy.
- Veröffentlicht am Samstag 30. November 2024 von Buchwerkstatt Berlin
- ISBN: 9783946467243
- 372 Seiten
- Genre: Gesellschaft, Politik, Sachbücher, Wirtschaft