After Place I Südgelände

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Früher Teil des Rangierbahnhofs Berlin-Tempelhof und bis in die unmittelbare Nachkriegszeit eine der leistungsstärksten Bahnanlagen Berlins, ist der heutige „Natur-Park Schöneberger Südgelände“ geprägt von den langsam zerfallenden, inzwischen funktionslos gewordenen Überbleibseln der Eisenbahn-Vergangenheit, die von der das Terrain zurückerobernden Natur überwuchert und somit in den sich entwickelnden Urwald integriert werden. Brückenmeisterei, Lokomotivhalle, Wasserturm und Drehscheibe bestimmen das Bild dieses einzigartigen Natur-Parks ebenso wie die entstandenen Lebensräume vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Hier kann der Spaziergänger in eine Welt eintauchen, die ihn vollkommen vergessen lässt, dass er sich inmitten der Metropole Berlin befindet.
Dieser „After Place“ ist Gegenstand der künstlerischen Schwarz-Weiß-Fotoserie „After Place I – Südgelände“ des irischen Fotografen James Clancy. „After Place“ bezeichnet dabei einen Ort, der seine ursprüngliche Funktion eingebüßt hat und sich in einem nachmaligen Zustand befindet, ohne dass die Spuren des Alten getilgt worden sind. Vielmehr sind sie auch für den „After Place“ essentiell.
Durch das kunstvolle Spiel von Licht und Schatten zeichnen Clancys Fotografien mit der ihnen eigenen faszinierenden Tiefe die besondere Magie dieses Ortes nach. Ständiges Im-Fluss-Sein und Veränderung prägen gleichermaßen den „After Place“ Südgelände wie auch den Schaffensprozess und das Leben des Fotografen James Clancy selbst, der seine Fotografien bereits vielerorts in Europa und in China ausgestellt hat. Seine Schwarz-Weiß-Fotoserie „Border Country“ ist 2011 als Bildband erschienen.