Agnes Heller: Paradoxe Freiheit

Eine geschichtsphilosophische Betrachtung

von

Diese Studie über Agnes Heller gibt einen Einblick in Etappen eines exemplarischen intellektuellen Denkwegs des 20. Jahrhunderts und zeigt die Radikalität im Wandel dieses Denkens vor dem Hintergrund der realhistorischen Veränderungen.
Im Umkreis der revolutionären Ideen der 68er Jahre und der Budapester-Schule setzt Heller Freiheit mit Homogenisierung der Individuen gleich. Ihr Denk- und Gesellschaftsmodell mit seinem affirmativen, metaphysischen Weltbild setzt sich allerdings der Gefahr der Verkehrung des Freiheitspathos ins Fundamentalistische oder gar Totalitäre aus. Der Erkenntnis dieser Verstrickung folgt ein radikaler Dekonstruktionsprozess und bringt die marxistische Utopie zum Einsturz. Heller entwirft in den 90er Jahren eine neue Konzeption existenzieller Freiheit auf der Basis eines radikalen Kontingenzbewusstseins, welches die Selbstbestimmung und Selbstgestaltung des Individuums durch die bewusst getroffene Wahl ins Zentrum rückt.