Alawi-Bibliothek

von

Ilham will auf keinen Fall ein ähnliches Schicksal wie ihre Mutter erleiden. Sie ist 29 Jahre alt und lebt noch zu Hause. Bisher hat sie dem Druck der Familie standgehalten, sich doch endlich nach einem Ehemann umzuschauen. Zwar graut ihr davor, als „alte Jungfer“ zu enden, sie träumt viel von der Liebe und vom Glück, doch „vom Heiraten hingegen nie.“
Das befreiende Abenteuer, auf das Ilham schon so lange wartet, scheint eines Tages unweit ihrer Wohnung Wirklichkeit zu werden, genauer gesagt einen Stock tiefer, in der Atelierwohnung des Bildhauers Munir, einem jungen Mann, den sie vom Sehen schon lange kennt … Ilham besucht ihn in seinem Atelier und es entspinnt sich ein Liebesverhältnis zwischen ihnen. Doch die Eintönigkeit grauer Tage wird durch ein solches Verhältnis Tür an Tür nicht wirklich aufgebrochen. Zwar genießt Ilham den Sex mit Munir für eine gewisse Zeit und bestaunt sein Reich, das voller Marmorskulpturen ist, doch schon bald merkt sie, dass Munir ihre Gegenwart kaum wahrnimmt. (Volker Kaminski für Qantara.de)