Albanien: Zwischen Verbrechen und Schein

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»Kann Albanien endlich in eine Epoche eintreten, in der Politiker der Versöhnung und nicht des Hasses die Piedestale erklimmen? Wie viel Groll hat sich in diesem Volk angesammelt? Das Heute befindet sich in der Schwebe zwischen dem gestrigen Verbrechen der Diktatur und den Trugbildern, dem Schein einer künftigen Freiheit.« (Besnik Mustafaj)

Im Dezember 1990 geschah das Unvorhersehbare: Die Menschen in Tirana revoltierten. Besnik Mustafaj, herausragender albanischer Schriftsteller seiner Generation, war einer der aktiv Beteiligten in diesem, etwa mit dem Fall der Berliner Mauer einsetzenden Prozess der politischen Befreiung Albaniens, dieser letzten und scheinbar unbesiegbaren Bastion eines unbelehrbar indoktrinären Kommunismus. Als einer der Hauptakteure bei den Protesten der Studenten wurde er nach dem Sturz der Regierung Gründungsmitglied der demokratischen Oppositionspartei. Mustafajs leidenschaftlicher Essay »Albanien. Zwischen Verbrechen und Schein« beschreibt anschaulich die Anfänge der demokratischen Bewegung, gibt Hintergrundwissen und analysiert den unaufhaltsamen, jedoch für Albaner schmerzhaften Prozess der Demokratisierung des Landes bis hin zu den bürgerkriegsähnlichen Vorfällen 1997.