Alexander McQueen

Unseen

von

Alexander McQueen (1969–2010) war seit den 1990er Jahren der mit Abstand auf- und die Gemüter erregendste Designer der Londoner Modeszene – ein enfant terrible mit Hang zum Düster-Morbiden, ein gelernter Schneider, der sein Handwerk in höchster Perfektion beherrschte, ein Künstler, Exzentriker und Geschichtenerzähler, der sein Publikum zwei Mal pro Jahr in Staunen zu versetzen wusste. Insgesamt 36 Kollektionen hat er für sein eigenes Label entworfen und seine überbordende Phantasie in spektakuläre, glamouröse, oft auch skandalträchtige Modenschauen fließen lassen. Da wateten seine Models auf turmhohen Plateausohlen durchs Wasser, ein farbenschleudernder Roboter ruinierte die kostbaren Gewänder, Totenschädel, vergoldete Tiergerippe und mit Swarovski-Eiern bestückte Vogelnester thronten auf irrwitzigen Haarkreationen.
Robert Fairer, langjähriger exklusiver Backstage-Photograph der US-Vogue, war bis Plato’s Atlantis (2010), McQueens letzter Kollektion, mit dabei, anfangs am Laufsteg, bald auch und vor allem hinter den Kulissen, dem Ort des eigentlichen Geschehens. Jetzt hat er erstmals seine Archive geöffnet für eine Hommage an das flamboyante Werk dieses zwischen Couture, Chaos und großem Theater anzusiedelnden Moderebellen.