Alle Ismaele

Ein philosophischer Roman

von

Die ersten Entwürfe des Romans ‚Alle Ismaele‘ von Gertrud von den Brincken (1892–1982) gehen auf die Nachkriegsjahre zurück, in denen auch die beiden Gedichtbände Stimme im Dunkel (1949) und Heimwehbuch (1950) sowie das Schauspiel Die Sintflut steigt (1951) entstanden. 1945 hatte Gertrud von den Brincken durch die politisch motivierte Umstellung der Franckh’schen Verlagshandlung in Stuttgart auf die alleinige Edition von Sachbüchern ihre Verlagsheimat verloren, in der zuvor ihre deutschbaltischen Romane Unsterbliche Wälder (1941) und Niemand (1943) sowie ihr sechster Gedichtband Unterwegs (1942) in mehreren Auflagen erschienen waren. Nun wandte sie sich 1951 Rat suchend an Werner Bergengruen, mit dem sie seit ihren Mitauer Jugendjahren in Briefaustausch stand, da ihr viel an dem Romanexperiment Alle Ismaele lag, einer literarischen Thematisierung der ewigen Sinnsuche des Menschen. Werner Bergengruen äußerte sich durchaus positiv zum literarischen Gehalt des zugesandten Manuskripts, meinte aber, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl kein Verlag zu finden sein werde, der eine so komplexe Romangestaltung in sein Programm aufnehmen werde.