Allerfeinste Kreise oder Rache by the way

Fünf gemeine Satiren

von

W. E. Lage läßt uns die Welt durch seine Augen sehen — und die sind böse; böse mit der Welt, die sich aufführt wie ein Tollhaus; böse mit den Bewohnern — oder besser: Insassen — deren Forschungsdrang in den Disziplinen ‚Dummheit‘, ‚Dreistigkeit‘ und ‚Unverschämte Dummdreistigkeit‘ alles andere in den Schatten zu stellen scheint (wie z.B. Einfühlungsvermögen, Toleranz oder Vernunft). Zorn und Verzweiflung über Umfang und Ausmaß dieser Ärgernisse (auch Mitmenschen genannt) haben den Autor einen ganz eigenen Stil entwickeln lassen: Mit einem recht altertümlich anmutenden, mitunter pathetischen Sprachstil scheint er gefeierten Lästerlippen von Funk und Fernsehen zu folgen, doch tatsächlich handelt es sich eher um eine verspätet eingebrachte Vorwegnahme dieser Art der Unterhaltung. Schließlich verknüpft W. E. Lage seine satirische Gnadenlosigkeit mit autobiografischen Einschüben und da ergeben sich schon mal ganz andere Themen, als die heutigen Werbung-Prommis-Soaps-Abkanzelungen — W. E. Lage ist ein Mittsechziger! Da er sich zeitlebens in der einen oder anderen Form vom Schreiben ernährt hat, zimmert er das Grundgerüst seiner Erzählungen routiniert und souverän zusammen — dann greift er in die große Zutatenkiste und garniert das Ganze mit abenteuerlichen Wortschöpfungen und Satz-Umkonstruktionen, die selbst einer Dr. Erika Fuchs das Wasser in die Augen treiben würden.