Alles kann, nichts muss

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Alles kann, nichts muss ist eine fotografische und textliche Annäherung an das Phänomen der Swinger-Szene und an das Thema «private Pornografie» sowie an Sexualität, die sich vom gemeinhin privaten in den halböffentlichen Raum verlagert. Als Swinger werden Menschen bezeichnet, welche im gegenseitigen Einverständnis sexuelle Kontakte auch mit anderen Partnern haben.

Holger Salach besuchte während fünf Jahren Leute in Deutschland und der Schweiz, die bei sich zu Hause Sexpartys veranstalten und sich dabei gegenseitig fotografieren, und er hat diese Rituale fotografiert. Dazu hat er auch seine eigene Reise in diese Welt der privaten Sehnsüchte dokumentiert, die Interieurs der Wohnungen, die Blicke aus den Fenstern, sein Auto am Strassenrand, Bilder von der Autobahn. Die Bilder zeigen nicht nur nackte Haut, sondern auch die verkommene Welt heruntergekommener Erotik. Zwischen den Bildern dokumentiert der Fotograf die Email-Korrespondenz mit den Akteuren der Fotografien, ein weiteres Element, das die Darstellung des Pornografischen auf irritierende Weise bricht und reflektiert.

Alles kann, nichts muss ist ein Buch, das eine Gratwanderung beschreibt, mit einer fotografischen Perspektive, die zwischen allem Gewohnten hindurch etwas Neues zu sehen versucht, etwas noch nie Fotografiertes, auch wenn ab und zu ein Blick auf ein primäres Geschlechtsteil gewährt wird.