almost home

von

„Faqus, Metropole des Deltas. Neben mir geht ein Mann. Dass er da ist, hält die Blicke von mir fern und die Worte, die lästigen gesagten und die gerufenen, der Ton sagt mir, es ist gut, dass ich sie nicht verstehe. Lauf, sagt er. Das Auto fährt schon, ein Pick-up, ein Taxi. Er wartet, bis meine Hand die Stange greift und ein Fuß auf der Stoß stange ist, dann läuft er selbst los. Der Spuk ist vorbei. Nur noch Straße, geradeaus, und Wind, warmer Wind und Dunkelheit. Irgendwo brennt ein Feuer in den Feldern, das sind Beduinen. Und ich weiß nicht, ich, in Berlin, vor einem Computer, frage mich, ob es das Fremde ist, was so zeitlos leise Sternenstaub niederregnen lässt auf diesen anderen Abend.“

Almost Home: Die Nachrichten von Kerstin Parlow kommen aus Ramsesstadt (Grabungsort im Nil-Delta), aus Berlin-Neukölln und Kairo. Ob an der Grabungsstätte, im Zimmer oder im Treiben der Metropole, ob auf der Landstraße am Nil entlang oder im Flugzeug, Kerstin Parlow liefert angreifende Texte von da, wo sie ist und wo sie gerade nicht sein kann. Ihre Prosagedichte nehmen uns mit in die Dinge, so auch die den Texten beigefügten Fotographien. Bild und Wort treten als am Ort ausgegrabene Bruchsteine in die Welt des Betrachters, ein bewegendes Buch.