Als der Kaiser ein Gott war

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Ein sonniger Frühlingstag im Jahr 1942, Berkeley, Kalifornien. Am Postamt liest die Mutter den Evakuierungsbefehl, geht nach Hause und beginnt die wichtigsten Habseligkeiten der Familie zusammenzupacken. Wie Zehntausende weitere japanischstämmige Amerikaner in den Westküstenstaaten betrachtet man sie als Sicherheitsrisiko, seit die USA mit Japan im Krieg stehen. Schnörkellos, präzise und aufwühlend erzählt Julie Otsuka in ihrem Roman von der wachsenden antijapanischen Stimmung unter den bislang so freundlichen Nachbarn, der Deportation in ein Internierungslager im Wüstenhochland von Utah, den prekären Verhältnissen in den Baracken hinter Stacheldraht, von Angst und Einsamkeit – und schliesslich von der Rückkehr der Familie, für die nichts mehr so sein wird wie zuvor.
Indem die Autorin ein beschämendes Kapitel US-amerikanischer Geschichte ausleuchtet, greift sie zugleich eine universelle Thematik auf: rassistische Vorurteile und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, heute so aktuell wie vor 75 Jahren.
Julie Otsukas Debütroman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Nach Wovon wir träumten (mareverlag) ist er der zweite Roman der amerikanischen Erfolgsautorin, der auf Deutsch erscheint.