als Geschenk einpacken, bitteschön

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Da laufen am graugetrübten Aprilmorgen die Sorte der eiligen Berufstätigen die schnurgerade Straße entlang, vorbei an Wänden, den schweren Ecken, hoch bis zum Himmel ragenden Altbauten, den gründerzeitlichen einst prächtigen Quartieren; hinter deren früheren Gardinendraperien und Jalousien sich bald doch nur hinter unordentlichen Tüchern die Langschläfer verstecken und ihre Gehege sichern. Besten Dank für deinen kurzen Besuch, Christine, sagt Viktoria gerade noch geduldig. Schon schlüpft sie in den Wintermantel, wie in eine knöchellange Rüstung zur schönen Aprilzeit. An der einzigartigen Knopfleiste mit großartigen Schmuckknöpfen läßt sie sich von Viktoria zupfen. Fortan haftet in Viktorias Erinnerung eine Knopfleiste. So übel ist Christine gar nicht. Was gibt es Neues? Wie unter fremden Menschen redet nun Viktoria auf Dienstboten wie im Hotel ein, denen sie ein reichliches Trinkgeld zusteckt, falls die Auskünfte über eine unbekannte Stadt sie überzeugen. Wie kommen wir ins Gespräch, fragt sie nicht mehr. Die Stimme kenne ich doch gar nicht, gibt sie ins Telefon. Gleich legt Viktoria auf, wie im Behördenzimmer.