Jo – so zeichnete Hans Freter seine Gerichtsreportagen in der HAZ – will kürzer treten. Er glaubt, das gehöre nun mal dazu – zum Ruhestand. Kürzer treten, sagt er, sei auch der Gesundheit förderlich. Wir müssen seinen Wunsch respektieren. Zähneknirschend. Den Zeitungen will er auch nur noch hier und da mal einen Text geben. Wer aber auf die Glossen des Altmeisters aus Hildesheim nicht verzichten mag, findet hier noch einmal eine Sammlung der jüngsten Werke aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.Aus dem Vorwort von Hans-Peter Wiechers: ‚Mal muss Schluss sein!‘, hat Jo uns geschrieben. Es sei alles gesagt und die Enkel schon groß. Er will künftig, wenn er unter seinem breitkrempigen Hut am Mittelmeer liegt und schönen Italienerinnen hinterherschaut, nur noch hinterherschauen. Er will nicht mehr darüber nachdenken, wie man aus diesem wiegenden Gang und dem, was ihm dabei durch den Kopf geht, eine hinreichend jugendfreie Lüttje Lage komponiert.Wir in der Redaktion glaubten immer, Jo hätte im Ruhestand ohnehin nichts Gescheites zu tun, also könnte er doch hin und wieder … Wir haben ihm auch immer die Fanpost nach Hause geschickt. Das befeuert ungemein. Natürlich hatten wir den Hintergedanken, dass Hans nicht mit dem Schreiben aufhören kann, wenn er weiß, wie viele Leser ihn immer noch verehren. Zehn Jahre ging das auch gut. Jetzt glaubt Jo, er müsse nicht mehr arbeiten, nur weil er ein bisschen über siebzig ist. Das würde angeblich auch Müntefering akzeptieren. Wir wollen nicht widersprechen, zumal Hans uns in einem PS: doch ein bisschen Mut gemacht hat: ‚Wenn ich mal Lust habe …‘
- Veröffentlicht am Sonntag 20. September 2009 von zu Klampen Verlag - zu Klampen & Johannes GbR
- ISBN: 9783866740594
- 128 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik