Die einen sind lichtscheu, die anderen nachtblind, und der Nacktmull lebt ohnehin unter Tage. Bei Nacht sind alle Katzen grau, bei Lichte besehen aber stellen sich die Dinge oft ganz anders dar. Dann das Zwielicht in all seinen Schattierungen. Naturschauspiele, vom grauenden Morgen über die erbarmungslos lotrecht niederbrennende, schließlich orangerot im spiegelnden Meer versinkende Sonne bis zum Schlottern in der Polarnacht. Auf Spitzbergen soll es ein zweimonatiges Künstlerstipendium geben, dessen einer Monat im Dauertag, der andere in der Dauernacht zu absolvieren ist. Ist der Tag am nächsten, wenn die Nacht am tiefsten ist? Was ist mit dem Morgen danach? Eines langen Tages Reise in die Nacht. Verdüsterung und Aufhellung. Eine Nacht drüber schlafen. Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da.
Wenn sich also die 74. Ausgabe der Münsteraner Literaturzeitschrift „Am Erker“ in Lyrik und erzählender Kurzprosa dem Thema „Tag und Nacht“ widmet, ist das Ergebnis zwar nicht vorhersehbar, aber immer spannend.
- Veröffentlicht am Montag 11. Dezember 2017 von Daedalus
- ISBN: 9783891261743
- 128 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählungen, Historische Romane, Loseblatt-Ausgabe, Zeitschrift