Amboß oder Hammer sein

Eine Familiengeschichte

von

Gustav, Bruno und Hertha sowie der Autor selbst und seine jüngeren Kinder Berit und Torsten … das sind Angehörige einer Familie, über deren Leben und Wirken der Autor berichtet. Im Mittelpunkt seiner Erinnerungen stehen die politischen Erfahrungen von Lothar Kunke und seine Entwicklung vom Soldaten der faschistischen deutschen Wehrmacht zum bewussten Kämpfer im Sinne des Humanismus, zum konsequenten Streiter für den gesellschaftlichen Fortschritt im „Land der kleinen Leute“. Immer wieder erlebten er und seine Verwandten die persönlichkeitsbildende Kraft des Familienlebens, wenn sich der Familienrat gemeinsam über Probleme einzelner Familienmitglieder beriet. Diese Familientradition erwies sich als nützlich, wenn über politisches Verhalten in schwierigen Situationen entschieden werden musste. Da wurden Erfahrungen und Verhaltensweisen des sozialdemokratischen Großvaters und des kommunistischen Vaters lebendig, die auch den Jüngeren weiterhalfen. Kein Wunder, dass die Kunkes Antifaschisten wurden und heute konsequent den Neonazismus verurteilen!
Dabei wird Lothar Kunkes Haltung von starkem Optimismus getragen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die DDR, deren Entstehen und Verschwinden er und seine Familie erlebten, für viele Deutsche die große Hoffnung einer Gemeinschaft friedliebender Menschen in Ostdeutschland gewachsen war. Der Autor ist dabei gewesen, hat nicht nur beobachtet, sondern nach Kräften mitgewirkt. Um so mehr ist ihm für die Einblicke zu danken, die er den Leserinnen und Lesern gewährt. Stolz auf die erkämpfte Republik und doch ein wenig stiller Schmerz über den Verlust eines Vaterlandes.
Siegfried Birkner