An GRENZEN

Literarische Erkundungen

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Aus dem Inhalt: André Heller: Widmungsgedicht – Amos Oz: Bilder eines Dorflebens – Izzat Ghazzawi: Al-Hallaj erscheint des Nachts. – Claudio Magris: Der Lügner, der die Wahrheit sagt. Enric Marco, der falsche Zeuge der Gräueltaten von Flossenbürg – Anna Maria Carpi: Lubìm tà oder Der Findling – Herta Müller: Man will sehen, was nach einem greift. Zu Canettis ‚Masse‘ und Canettis ‚Macht‘ – Dubravka Ugrešic: Literarische Geopolitik – Christoph Ransmayr: Verriegelte Orte, luftige Räume. Ein Plädoyer – Alissa Walser: Über mein Schreiben – Yoko Tawada: Das Theater der Toten – Aras Ören: Illusion – TankreD Dorst: Nibelungen-Akt – Peter Turrini: Mein Nestroy.

In Zeiten, in denen Traditionalismen, Fundamentalismen und Nationalismen hoch im Kurs stehen, hat unbestritten eines Konjunktur: die Grenze. Im Versuch, Eindeutigkeit herzustellen, verdeckt sie Vielschichtigkeit, Komplexität und multiple Zugehörigkeiten. Stattdessen erzeugt sie Bipolaritäten und Feindschaft. Es wäre jedoch zu kurz gegriffen, bei ‚Grenze‘ nur an Abschottung zu denken. In jeder Hinsicht birgt sie ein paradoxes Potential. Sie grenzt ab, aus und ein und ermöglicht damit erst Zugehörigkeit, Identität und Erkenntnis.

Internationale Autoren wie Herta Müller, Christoph Ransmayr und Amos Oz machen in diesem Band Grenzen sichtbar, indem sie deren verschiedene Dimensionen ausloten. Sie inszenieren Setzungen, Zerstörungen und Überschreitungen von geographischen und topographischen Grenzen. Und sie thematisieren Sprach- und Bewusstseinsgrenzen, Tabus, mediale Grenzen sowie Zeitgrenzen. Dieser Band bietet den überraschend anderen Blick der Literatur auf ein hochaktuelles Thema, das sämtliche Bereiche des Lebens berührt