Gewöhnt an das Tag-für-Tag-Leben treiben wir auf dem Meer der Zeit dahin auf den Horizont der Zukunft zu. Wir haben uns eingerichtet. Unser Blick sieht nur, was er sehen will. Nur was uns vertraut scheint, lassen wir an uns heran. So verschwindet allmählich das Leben in seiner Fülle und seiner Vielfalt an uns vorbei. Und die Welt wird grau, heute wie gestern und morgen wie heute. Und alles, was nicht dahinein passt, fremd, bunt und lebendig ist, Geschöpfe wie wir allzumal und das ungeschminkte Panorama der Wahrheit, erschreckt uns, stört uns auf. Dann brechen Wut, Ärger und Lüge hervor und verletzen mit Angst und Hass Menschen, Tiere und die ganze Natur .
Und dann, urplötzlich und unvorbereitet stoßen wir auf etwas, das wir nicht kennen. Es ist anderst. Wir wollen aufbrausen und uns wehren, wissen aber nicht wogegen eigentlich. Es ist ein Mensch, wie wir Menschen sind, oder eine Wirklichkeit, die wir bisher einfach ausgeklammert haben. Anderst schauen wir in die Augen und auf das, was ist, und stellen fest: Es ist ein Wesen mit Würde wie auch wir solche Wesen sind. Blau ist blau, Rot ist rot und Gelb ist gelb, ganz anderst als Grau. Schmerz ist Schmerz, Freude ist Freude, Liebe ist Liebe. Und unser aller Sorge gilt jedem Lebendigen.
Davon erzählt das Buch von Jochen Neuhaus.
- Veröffentlicht am Donnerstag 6. Juni 2019 von Rediroma-Verlag
- ISBN: 9783961035915
- 198 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik, Lyrik