ANIMA EX MACHINA

von

Acht Monate sind vergangen, seit die Wandlerin Ninive aus der Welt jenseits der Bannmauer zurückgekehrt ist und Aris seine Gabe, tote Materie zu beseelen, für sie geopfert hat. Die Kronstadt gerät in Aufruhr, als beunruhigende Gerüchte aus der Pränumerischen Öde die Runde machen, wonach Wildmechanoiden damit begonnen hätten, sich äußerst merkwürdig zu verhalten. So wurde die Paragrafschaft Vapora von einer Invasion Asterscher Dampfkäfer heimgesucht, die sich wie auf ein geheimes Zeichen hin in die Wolken erhoben, um kurz darauf zu Abertausenden leblos wieder herabzuregnen. Handlungsreisende aus dem Distrikt Ampherion erzählen, in Höhlen und Grotten, die sie als nächtliche Ruheplätze aufgesucht hatten, Scharen schutzsuchender Mechas vorgefunden zu haben, und pilgernde Mönche aus dem Kloster Dualon berichten von Schellern und Makula-Tieren, die sich ihre Messerspindeln und Weidewalzen abreißen würden, um Jagd auf Kleinmechanoiden machten, statt friedlich in Auen und an Berghängen zu weiden. Fast scheint es, als würde sich eine Seuche im Land ausbreiten, die seine mechanischen Bewohner zu irrationalem Verhalten verleitet – aggressiv, ungehemmt, unberechenbar. Und über allem schwebt eine Bedrohung, die älter ist als der Kataklysmos, welcher dem Goldenen Zeitalter der Menschen vor Jahrtausenden ein Ende bereitet hatte. Doch von all dem ahnt Ninive nichts, als sie das Hochland verlässt und erstmals seit vielen Jahren wieder vor den Toren der von beseelten Maschinen bewohnten Kronstadt steht …