Anna Reinhart und Ulrich Zwingli

Von der Tochter eines Gastwirts zur Frau des Reformators. Romanbiografie als Tagebuch

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Nicht nur Martin Luther hatte mit Katharina von Bora eine starke Frau an seiner Seite. Das gilt auch für einen anderen Vater der Reformation, Ulrich Zwingli. Anna Reinhart war die Tochter eines Gastwirts, heiratete früh und verlor sehr jung ihren ersten Mann. Doch bald darauf trat Ulrich Zwingli in ihr Leben – und veränderte es vollkommen. Beide hatten mehrere Kinder zusammen, Anna unterstützte den Reformator, dessen Wirken die Schweiz so nachhaltig revolutionierte. Am Ende verlor sie ihn auf dem Schlachtfeld von Kappeln, am gleichen Tag, an dem sie auch ihren Sohn, ihren Bruder und einen Schwiegersohn betrauern musste.
Christoph Sigrist beschreibt in dieser ersten Romanbiografie das Leben und Wirken eines außergewöhnlichen Paares. Es veränderte nicht nur die Schweiz, sondern auch die Welt. Mit dem Libretto des Mysterienspiels „Die Akte Zwingli“ von Christoph Sigrist (Text) und Hans Jürgen Hufeisen (Musik). Und einem Vorwort von Klara Obermüller.
„Anna: Und plötzlich kamst du in mein Leben. Ich weiß genau noch: „Mama, Mama, schau, das ist mein neuer Lehrer.“ Gerold kam in die Küche gestürmt, hinter ihm du, mein Lieber. Ich habe gehört, dass die Chorherren dich als Pfarrer von uns kleinen Leuten wählten. Ich sah dich, und ich verliebte mich in dich. Es waren die Augen, sie lachten mich an, verschmitzt lachten sie: „Guten Abend, liebe Frau, ich bin Ueli, der neue Pfarrer, sie haben einen frohen Buben. Er singt und tanzt und hüpft. Doch das kann ich auch.“ Und ohne mich zu fragen, begannst du, den Naturjodel zu singen, den du in Wildhaus
gelernt hast. Mein Herz hast du damit erobert, mit deinem frohen Gemüt, mit deinem Humor, mit deiner Musik, mit deinem Gesang.“