Annäherungen

Gedichte zu Portrait-Zeichnungen

von

„Ikonen der Weltliteratur“
Schriftstellerinnen- und Schriftsteller-Portraits des Malers und Zeichners Georg Cadora

Bereits bei der Eröffnung dieser Ausstellung im November 2009 spielte ich mit dem Gedanken, eine Gedicht-Werkstatt inmitten dieser beeindruckenden Autorinnen- und Autorenportraits quer durch die Jahrhunderte anzubieten.
Der Maler, Zeichner, Bildhauer, Lyriker … Georg Cadora hatte in unvergleichlicher Weise nicht nur ausgewählte Literatinnen und Literaten portraitiert, er hatte gleichsam Werk und Leben in diese Portraits einfließen lassen. Die Herausforderung, sich näher mit den Dargestellten, ihrem Leben und Werk auseinanderzusetzen, konnte nicht größer sein.
Der damalige Archivleiter, Prof. Dr. Günter Scholdt, und seine Mitarbeiter zeigten sich sehr offen für meine Idee, und so fand die erste der beiden Gedicht-Werkstätten in der Ausstellung bereits am 01.12.2009 statt.
Die unkonventionelle, kurzweilige Führung sowie der gastfreundliche Empfang im Archiv durch Prof. Dr. Scholdt und sein Team zogen uns schnell in den Bann der Portraits. Am 26.01.2010 besuchten wir die Ausstellung ein zweites Mal und arbeiteten wieder einen halben Tag lang intensiv vor Ort.
Eine Zusammenstellung zu unseren Gedicht-Werkstätten im Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Esass mit einigen Abbildungen und Gedichten finden Sie auch auf der Homepage des ETAINA-Verlags.

Viel später, erst 2011, reifte die Idee eines Buchprojekts mit den entstandenen Gedichten und den ihnen zugrunde liegenden Portraits. Wir wandten uns an die Literarische Gesellschaft „Melusine“ e.V., die die Schenkung Georg Cadoras bewahrt und Sorge dafür trägt, dass die Werke im Sinne Georg Cadoras und zum institutionellen Nutzen des Archivs eingesetzt werden, und erhielten die Freigabe auf der Basis des Gedankens der Lyrikförderung.
Auch seitens des Literaturarchivs, seit Mai 2011 unter der Leitung von Dr. Sikander Singh, stand man unserem Vorhaben von Beginn an sehr positiv gegenüber.

Am 31.12.2011 verstarb Georg Cadora nach langer, schwerer Krankheit. Wir bedauern sehr, dass er selbst diesen Gedichtband, der eine literarische Auseinandersetzung mit seinen beeindruckenden Schriftstellerportraits darstellt, nicht mehr in Händen halten wird. Uns wird der Künstler und Mensch Cadora unvergessen bleiben.